Bei dem folgenden Text handelt es sich um einen Auszug aus dem Jubiläumsheft, das Sie als PDF-Dateikomplett herunterladen können.
Im Mai 1976 fordert der damalige Spartenleiter der Tanzsparte Heinz Strehlow im Kronshagener Sportspiegel alle an der Gründung einer Tanzsportabteilung Interessierten auf, sich bei ihm zu melden. Dort heißt es: „Im Laufe der Zeit werden sich den Tanzsporttreibenden Varianten vom geselligen Üben (Trimmen) über das Deutsche Tanzsportabzeichen bis zum Leistungssport (Turniertanz) bieten.“ Es soll so geübt werden, „dass Interessierte jeder Altersstufe die Voraussetzungen erhalten, an Tanzturnieren teilzunehmen. Im Vordergrund soll auf jeden Fall die Freude an der Bewegung, der Sport mit dem Partner und die Geselligkeit stehen.“
Das Ergebnis der Gründungsversammlung teilt Heinz Strehlow dem Vorstand des TSV Kronshagen in einem Schreiben vom 28. Oktober 1976 mit: „Nachdem die Abteilung für Folklore und Gemeinschaftstänze innerhalb der Tanzsparte erfolgreich angelaufen ist (20 Paare), wurde nunmehr aufgrund einer Veröffentlichung im Sportspiegel eine Tanzsportabteilung gegründet. Nachdem sich 18 Interessenten für die Teilnahme am Tanzsport gemeldet hatten, wurde zum 25.10.1976 zur Gründungsversammlung dieser Abteilung eingeladen, wo 15 Vertretererschienen. Die Gründung der Tanzsportabteilung innerhalb der Tanzsparte wurde ebenso einstimmig beschlossen. Als Übungsleiterehepaar wurde das aktive Turnierpaar, die Landesmeister 1972 in der Sonderklasse Junioren-Hauptklasse S und Wertungsrichter, Karl-Heinz und Sonja Schröer bestätigt.“
Den ersten Turniererfolg für die Tanzsportabteilung des TSVK vermelden die KN am 5. Juli 1977: Das Ehepaar Gudrun und Walter Weis belegen bei einem Turnier der Senioren I D-Klasse in Flensburg den zweiten Platz. Gleichzeitig wird vermeldet, dass die TSA nun bereits 50 Mitglieder hat.
Zum einjährigen Bestehen richtet die TSA ihr erstes Turnier aus. Veranstaltungsort ist das Kronshagener „Königstein“, am Start sind 34 Paare.
Bereits ein Jahr später hat sich die Mitgliederzahl verdoppelt: Mehr als 100 Tanzsportler kämpfen jetzt um Punkte und Platzierungen. Anfang des Jahres 1978 beginnt die TSA mit dem Aufbau einer Jugendtanzsportgruppe. Zu den hoffnungsvollen Paaren zählen Angela Ströh/Joachim Appel und Xenia Lorenz/Jochen Lenschow, die bei einem E-Klassen-Turnier im Juni im „Königstein“ beide die Endrunde in allen vier Tänzen erreichen. Und auch die TSA kämpft für ihre Tänzer, denn auf Dauer ist ein effektives Training in Sporthallen ohne Parkettfußboden nicht möglich.
Im Februar 1979 wird die TSA vom Ausschuss für Leistungssport des Landessportverbandes Schleswig-Holstein mit der Einrichtung einer Talentförderungsgruppe beauftragt. In den KN heißt es dazu: „Diese Talentförderungsgruppe wurde dem TSV Kronshagen in Obhut gegeben, weil hier die sächlichen Voraussetzungen vorhanden sind, genügend Talente (Jugendpaare) bereits trainieren und ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Als TF-Gruppentrainer wurde Karl-Heinz Schröer verpflichtet, der auch die Tanzsportabteilung des TSV Kronshagen trainiert.“
Die Konsequenzen der schlechten Raumsituation für die Tanzsportler in Kronshagen lassen nicht lange auf sich warten: 1981 trennen sich viele aussichtsreiche und talentierte Paare von der TSA. Erst 1984 wird diese Situation mit der Einweihung des Bürgerhauses entschärft: In einer Presseinformation informiert der Spartenleiter Kurt Hamer am 20. August 1984: „Tanzen im Bürgerhaus Kronshagen – Die Tanzsparte des TSVK freut sich darauf, ab Anfang September 84 in den neuen repräsentativen Sälen des Bürgerhauses (Kopperpahler Allee / Ecke Eichkoppelweg) trainieren und mit einem erheblich erweiterten Angebot für verschiedene Niveaugruppen aufwarten zu können.“
Im 10. Jahr des Bestehens steht neben dem Jubiläumsball noch ein wegweisendes Großereignis auf dem Programm: Im März richtet die TSA dieNorddeutsche Meisterschaft der Hauptgruppe A-Standard aus. Gleich vier clubeigene Paare gehen mit 46 weiteren Paaren an den Start. Das Clubmagazin „Tango“ berichtet: „Trainerehepaar Schröer hat mit seiner vorbildlichen Vorbereitung der Kronshagener Paare dafür gesorgt, dass der TSVK auch sportlich von sich reden macht. […] Von der schwierigsten Pose bis hin zur Frisur war alles durchgesprochen.“
Noch im selben Jahr entschließt sich die Tanzsparte alljährlich eine so große Veranstaltung dem Kronshagener Publikum zu bieten: Es schlägt die Geburtsstunde des Ostseepokal-Turniers, der am 19.12.1987 seine Premiere mit einem Einladungsturnier der Sonderklasse Standard feiert. Die Schirmherrschaft übernimmt der Bundesfinanzminister Dr. Gerhard Stoltenberg.
Bereits zwei Jahre später wird mit dem Kronshagener Tanzsportfestival eine weitere Traditionsveranstaltung ins Leben gerufen. Alljährlich soll die TSA nun an zwei aufeinanderfolgenden Tagen offene Turniere für alle Tanzsportler aus dem ganzen Bundesgebiet ausrichten. Nach etwas zögerlichem Start war schon das 3. Festival 1991ein voller Erfolg. Die KN schreiben: „Beim 3. Kronshagener Tanzsportfestival stimmte einfach alles: Über 200 Paare gingen an den Start und boten hervorragende Leistungen, und auch das Interesse war riesig: Die Zuschauer mussten sich im Kronshagener Bürgerhaus schon dicht zusammendrängen.“
Ab Februar 1991 bietet die TSA auch den jüngsten Tanzsportwilligen eine Plattform: Julia Pfannkuch übernimmt als Trainerin erstmals einen Schülertanzkreis. Schnell sind es mehr als 70 Kinder und erweiterte Trainingszeiten müssen her. In insgesamt sieben Schüler- und Junioren-Gruppen gibt die ehemalige Sonderklassen-Tänzerin ihr Wissen mit großem Erfolg an den Nachwuchs weiter.
Im April 1994 ist das Bürgerhaus wieder Schauplatz eines tanzsportlichen Großereignisses: Die TSA richtet mit großem Erfolg die Norddeutsche Meisterschaft über zehn Tänze aus.
Und schon wieder naht ein Jubiläum: Zum 10. Mal lockt im Juni 1998 das Kronshagener Tanzsportfestival alle aktiven und passiven Tanzsportfreunde nach Kronshagen.
Herausragende Ereignisse sind in den folgenden Jahren die Jubiläumsveranstaltungen zum 25-jährigen Bestehen der TSA, das wie in diesem Jahr mit einem Jubiläumsball der Senioren-I-Sonderklasse gefeiert wird. Beim 15. Ostseepokal gelingt es den Kronshagenern Tänzern, aus (fast) allen Ostseeanrainerstaaten mindestens ein Paar ins Bürgerhaus zu holen – nur das russische Paar musste kurzfristig absagen.
In diesem Jahr nun steht bereits der 30. Geburtstag der TSA an – und dabei werden wir immer jünger: Vor zwei Jahren rief die TSA mit Julia Pfannkuch als Initiatorin und Trainerin als erster Tanzsportclub im Kieler Raum ein Tanzangebot für die Kleinsten ins Leben: Die Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren gehören nun zu den „Kronshagener Bambini“, und seit einem Jahr tanzen die Fünf- bis Siebenjährigen bei den „Kronshagener Tanzmäusen“. Wir sind gespannt, wie sich ihre tanzsportliche Karriere entwickelt. Und wer weiß: Vielleicht finden sich unter ihnen bereits die Meister von morgen?